Montag, 25. Januar 2010

Projekte auf dem zweiten Arbeitsmarkt - Wie Phönix aus der Asche?

Am 20.01.2010 hatte der Betriebsrat der „Qualifizierungs- und Arbeitsförderungsgesellschaft Dresden mbH“ (QAD) zur öffentlichen Betriebsversammlung eingeladen. Thema war vor allem die aktuelle Lage der QAD.

Der Betriebsrat informierte u.a. über Mitarbeiterzahlen. So waren im September 2009 bei der QAD 513 Mitarbeiter angestellt. Davon 90 mit unbefristetem Arbeitsvertrag, die anderen auf die eine oder andere Art befristet. Dazu kommen 358 Beschäftigte ohne Arbeitsvertrag. Beschäftigte ohne Arbeitsvertrag sind normalerweise Schwarzarbeiter. Hier sind damit 1-Euro-Jobber und Jugendliche in Maßnahmen gemeint.

Der Einladung zum öffentlichen Teil der Betriebsversammlung waren ca. 36 Mitarbeiter gefolgt. Das ist wenig, aber wohl zu erklären. Woher sollen Motivation und Interesse an der weiteren Entwicklung der QAD bei Beschäftigten kommen, deren befristeter Vertrag ausläuft oder deren Arbeitsgelegenheit oder 1-Euro-Job demnächst sowieso endet? Und ein Großteil der fest Angestellten ist froh, ihren Job zu haben und vermeidet es aus Angst um den Arbeitsplatz, irgendwie aufzufallen.

Seit längerem ist eine Unternehmensberatung im Hause und erarbeitet im Auftrag der Stadt Dresden als Gesellschafter ein Sanierungskonzept für das angeschlagene Unternehmen. Dieses soll nun zur nächsten Aufsichtsratssitzung am 27.01.10 vorgestellt werden. Geschäftsführer Herr Beine, der als Gast der Versammlung beiwohnte, schätzte ein, dass die Stadt Dresden dann ca. 4 Wochen braucht, um das Konzept aufzuarbeiten. Nach weiteren 4 Wochen könne die Phase der Umsetzung beginnen.

Aussagen darüber, welche Projekte im neuen Konzept noch, in einer anderen Form oder gar nicht mehr vorkommen, können noch nicht getroffen werden. Das hängt letztendlich von den Entscheidungen des Aufsichtsrates und der Stadt Dresden ab. Damit konnten auch die Fragen von Teilnehmern, welche Rolle im neuen Konzept Qualitätswerte wie Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterbeteiligung spielen, nicht beantwortet werden. Es wurde angemahnt daran zu denken, dass Projektmitarbeiter nicht beliebig austauschbar sind und sich die Verkürzung von Projekten negativ auswirken wird. Restrukturierungsmaßnahmen dürften nicht zu Abstrichen an der Qualität der Arbeit führen.

Probleme gibt es derzeit vor allem in Projekten für Jugendliche. So ist im Jobladen eine Beraterstelle noch unbesetzt und bei „Mc Mampf“ fehlt es an einem Anleiter, so das die Jugendlichen das bei QAD-Mitarbeitern sehr beliebte Angebot in dieser internen Kantine nur noch sehr beschränkt aufrechterhalten können und dadurch auch nicht das erlernen können was eigentlich vorgesehen ist.


Der Betriebsrat gab seiner Hoffnung Ausdruck, das die QAD wie Phönix aus der Asche ersteigen würde, wenn nur alle mitmachen.

Da im Laufe der Diskussion erwähnt wurde, das es Stadträte geben soll, die noch nicht einmal wissen, was die QAD eigentlich ist, müsste es also nun oberste Priorität haben, diese Entscheidungsträger eindringlich darauf aufmerksam zu machen, was es mit diesem Phönix auf sich hat, der derzeit noch im Aschekasten sitzt.

Weitere Infos zur QAD unter
www.qad-dresden.de

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