Ein klar parteilicher Kommentar zur bürgerlichen Presse - und was DIE LINKE leicht (fast mühelos) dagegen zu stellen hat ...
von Reinhard Heinrich
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Bildquelle: DIE LINKE - bei Wikipedia |
Die bürgerliche Presse (ZEIT ONLINE) behauptet
hier,
"DIE LINKE rechnet ab". Aber man muss fragen: Ist das glaubwürdig? Hat sie das je getan? Vielleicht mit einzelnen "Parteifeinden" gewiss. Doch mit sich selbst? Nicht doch. Das überlässt sie letztlich immer noch den Wählern. Was vielleicht auf dasselbe herauskommt.
Die
Westausdehnung, 1996 von Ostrowski und Weckesser in dem verabscheuungswürdigen
"Brief aus Sachsen" irrtümlich und infamerweise als gescheitert erklärt, hat nun auch in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg
klare Konturen erhalten.
Bei facebook fragte heute so ein
schändlicher Schmierfink aus dem Westen unverhohlen sarkastisch, warum sie in BaWü und RP bloß einfache Stalinisten hätten wählen sollten, wo doch auch Öko-Stalinisten zur Wahl standen. Ist das
nicht empörend? Ja - das ist
nicht empörend. Und ja, die Welt ist schlimm. Und parteifeindlich. Und überhaupt ganz falsch. Nur führende Genossen in Parteiämtern machen alles richtig. Sagen sie ja selbst.
Dabei hätte, wie ein "Traudelchen" bei "Kreis Meißen von Links"
kommentiert, ein noch relativ gegenwärtiges und somit bekanntes linkes Energiekonzept nur aus der Versenkung geholt werden müssen, statt die Grünen
mit der Kraft von fast zwei Tsunamis an ihrer grün(st)en Seite überholen zu wollen. Aber: "
8 Prozent wählen uns immer" - sagt gelegentlich gern ein ziemlich bekannter linker Politiker in Dresden - und die jüngste Antwort auf die beliebte
Sonntagsfrage gibt ihm hochpräzise - und ohne jeden Zweifel - Recht.
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ALEKSA. (PDS 2004) |
Doch nicht nur
vergessene Energiekonzepte gibt es. Die sächsische PDS hatte einmal (2004) ein alternatives Landesentwicklungskonzept namens
ALEKSA., entwickelt für den Freistaat Sachsen von Leuten, die heute nahezu alle entweder aus der Partei - oder aus dem Freistaat -
feige geflüchtet sind. Das Konzept war gut für Sachsen - aber
natürlich völlig unbrauchbar für die nächste Generation Politiker. Es
enthält nachweisbar
keinen einzigen praktischen Hinweis auf sichere Listenplätze für anständig bezahlte Mandate in künftigen Land- und Bundestagen. Die Menschen, die es so
mangelhaft gemacht hatten, erhielten ihre gerechte Strafe. Sie sind heute alle nicht mehr für die sächsische LINKE tätig. Die neue Partei, die immer Recht hat, verlor allerdings aus unerklärlichen Gründen und - sicherlich wegen Unmaßgeblichkeit auch weitgehend undiskutiert - im letzten sächsischen "Superwahljahr" 2009
nur rund ein Viertel ihrer vorigen Wähler absolut - in
Dresden sogar nur ein Drittel - während die Wähler aller Parteien immerhin 19% weniger wurden. Es wird Zeit, finde ich, dass das mal zur Sprache kommt. Das
Konzept ALEKSA. gibt es allerdings noch. Es wurde
hier (eine PDS-Domain noch) irgendwie vergessen zu löschen.
ALEKSA. wurde von einem
Rainer Rilling aus Marburg (bei
linksnet.de) so beschrieben:
Das ist kein klassisches Konvolut zur Raum- oder Infrastrukturentwicklung. Es geht um Gesellschaftsgestaltung. Aleska. formuliert Aufgaben, Leitbilder, Umsetzungsstrategien und deren zentralen Einzelprojekte. Aleska. positioniert sich gegen CDU-Apologie („auf gutem Weg“), Stolpe-Weichspülerei („auf halbem Weg“), die Rede von der „gespaltenen Ost-West-Transformation“ oder dem unaufhaltsamen Niedergang des Mezzogiorno-Ostens.
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Sachsen in Europa (aus: Aleksa/PDS) |
Und
Helmut Holter als damaliger PDS-Minister in Meck-Pomm 2004 würdigte das Programm im sächsischen Landtag als zukunftsweisend. Vielleicht ist ja zwischen den Zeilen gar noch immer so etwas wie Zukunft zu finden. Für die eine oder die andere (nicht nur linke) Partei? Hätten sich sonst die sächsische CDU und FDP die Mühe gemacht, die in ALEKSA. angeschnittenen Themen in ihren (späteren!) Programmen so offen (!) zu berücksichtigen? Vielleicht kann man das
eklatante (oben genannte)
Defizit von ALEKSA. sogar heute noch reparieren? Aber dann besteht womöglich tatsächlich die Gefahr, demnächst zu regieren. Das wird auch nicht so schlecht bezahlt. Allerdings fordert es Mut und Kompetenz. Und für mutige und kompetente Menschen muss eine Partei anziehend (auf richtig deutsch: attraktiv) sein. 1989 und 2004 war es die PDS. Für wen ist DIE LINKE seit 2007 anziehend?
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Original-Gekrakel (1845)
eines gewissen Dr. M aus Trier |
Die
bürgerliche Presse beschreibt und interpretiert die
parteifeindliche Realität nur - wenn auch für unseren Geschmack einen Hauch zu genüsslich. "... es kömmt aber darauf an, sie zu v e r ä n d e r n" - schreibt ein weithin unbekannt gewordener und ziemlich beliebiger linker Autor um 1845 in gänzlich unnütz gewordenen
Thesen über einen Fred Feuerstein - oder so ähnlich. Und für wen alles - und für was alles - hatte die
stetig reiner und daher leidergotts auch enger werdende Partei DIE LINKE in Dresden und Sachsen seit 2007 schon keinen Platz mehr?
"Dresdner Blätt'l" ist nur e i n Beispiel - neben
ALEKSA. Aber ein unbedingt anschauliches. -
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Widerlegende Kommentare - besonders anhand von Tatsachen - sind hoch erwünscht.
Ein sehr treffender Beitrag. Hoffentlich lesen ihn viele.
AntwortenLöschenChristine Ostrowski
Am Erscheinungstag von 77 Besuchern - zumindest gesehen. Gelesen und verstanden - wer weiss?
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