von Reinhard Heinrich
Glückliches Zusammentreffen darf man es nennen, wenn aus einem Buch gelesen wird und man versteht jedes Wort trotz hohen Sprechtempos. Und wenn dann noch die Autorin selbst mit geschulter Stimme liest, dann ist das Zuhörerglück nahezu vollkommen.
So geschehen am Sonnabend, dem 13. November 2010 um vier Uhr nachmittags im Kammermusiksaal der "Villa Teresa" in Coswig vor ausverkauftem Haus. Ein Nebenraum (mit guter Sicht) mußte noch geöffnet und bestuhlt werden und barocke Prunksessel wurden herangerückt für späteste Besucher. Dabei war der Anlass so etwas von un-barock:
Die Schauspielerin Ursula Karusseit, bekannt für "schräge und kantige Rollen", wie sie selbst weiß und sagt, las, umgeben von aufmerksamen Hörern, aus ihrer Biografie „Wege übers Land und durch die Zeiten“. Und ehrliche Haut, die sie nun mal ist, stellte sie ihrer Lesung die Erklärung voran, dass vieles in ihrem Buch durch den Journalisten Hans-Dieter Schütt erst aus ihr herausgefragt worden ist, dass sie seinen Fragen erst so manchen Abschnitt ihrer Buches verdankt.
Ein halbes Jahrhundert Theatergeschichte kann man erleben anhand ihrer Erinnerungen, beginnend mit dem eigenen ersten Theaterbesuch und durchaus nicht endend mit ihrer einsamen Kündigung in Berlin, als sie "merkte, wie sich plötzlich alles ausdünnte an der Volksbühne". Und sie nicht mehr im Film besetzt wurde, nur aus dem Grund, weil dem DDR-Zuschauer sonst das Fehlen von Manfred Krug und Armin Mueller-Stahl hätte erneut bewußt werden können.
Da kommt sogar "Der Ochse von Kulm" noch vor, ein in den 50ern beliebter DEFA-Film über skurrile Ereignisse um die junge Friedensbewegung in den Westzonen. Da war die junge Ursula selbst noch Autogrammjägerin.
Ihre "Wege übers Land" und besonders durch das kleine Land DDR führten nicht zwingend immer über Metropolen, auch wenn sie lange an der Volksbühne war. "Die Leute müssen füreinander ein gutes Gefühl haben" - sagt sie. Und: "Überall leben Menschen - das war immer meine Meinung zur Welt."
So kam sie eben auch nach Coswig - "Junge Stadt am grünen Rande Dresdens", um zu lesen und mit den Leuten zu reden. Beinahe einfach so, in aller Freundschaft.
Die an die Lesestunde anschließende Frage- und Signierstunde bot dann noch ein Feuerwerk von - mehr oder eher weniger versteckten - Liebeserklärungen des Publikums an die mit der "Goldenen Henne 2009" geehrte Künstlerin. Und übrigens: Die Stadtbibliothek hat wieder ein Buch mehr mit Original-Autogramm des Autors. Das ist schon Tradition. Denn auch darum wird sich gekümmert - in Coswigs Kulturbetriebsgesellschaft.
So geschehen am Sonnabend, dem 13. November 2010 um vier Uhr nachmittags im Kammermusiksaal der "Villa Teresa" in Coswig vor ausverkauftem Haus. Ein Nebenraum (mit guter Sicht) mußte noch geöffnet und bestuhlt werden und barocke Prunksessel wurden herangerückt für späteste Besucher. Dabei war der Anlass so etwas von un-barock:
Die Schauspielerin Ursula Karusseit, bekannt für "schräge und kantige Rollen", wie sie selbst weiß und sagt, las, umgeben von aufmerksamen Hörern, aus ihrer Biografie „Wege übers Land und durch die Zeiten“. Und ehrliche Haut, die sie nun mal ist, stellte sie ihrer Lesung die Erklärung voran, dass vieles in ihrem Buch durch den Journalisten Hans-Dieter Schütt erst aus ihr herausgefragt worden ist, dass sie seinen Fragen erst so manchen Abschnitt ihrer Buches verdankt.
Ein halbes Jahrhundert Theatergeschichte kann man erleben anhand ihrer Erinnerungen, beginnend mit dem eigenen ersten Theaterbesuch und durchaus nicht endend mit ihrer einsamen Kündigung in Berlin, als sie "merkte, wie sich plötzlich alles ausdünnte an der Volksbühne". Und sie nicht mehr im Film besetzt wurde, nur aus dem Grund, weil dem DDR-Zuschauer sonst das Fehlen von Manfred Krug und Armin Mueller-Stahl hätte erneut bewußt werden können.
Da kommt sogar "Der Ochse von Kulm" noch vor, ein in den 50ern beliebter DEFA-Film über skurrile Ereignisse um die junge Friedensbewegung in den Westzonen. Da war die junge Ursula selbst noch Autogrammjägerin.
Ihre "Wege übers Land" und besonders durch das kleine Land DDR führten nicht zwingend immer über Metropolen, auch wenn sie lange an der Volksbühne war. "Die Leute müssen füreinander ein gutes Gefühl haben" - sagt sie. Und: "Überall leben Menschen - das war immer meine Meinung zur Welt."
So kam sie eben auch nach Coswig - "Junge Stadt am grünen Rande Dresdens", um zu lesen und mit den Leuten zu reden. Beinahe einfach so, in aller Freundschaft.
Die an die Lesestunde anschließende Frage- und Signierstunde bot dann noch ein Feuerwerk von - mehr oder eher weniger versteckten - Liebeserklärungen des Publikums an die mit der "Goldenen Henne 2009" geehrte Künstlerin. Und übrigens: Die Stadtbibliothek hat wieder ein Buch mehr mit Original-Autogramm des Autors. Das ist schon Tradition. Denn auch darum wird sich gekümmert - in Coswigs Kulturbetriebsgesellschaft.
Solch einen Kulturbetrieb möchte ich noch öfter sehen und hören
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