Im täglich erscheinenden Newsletter waren tolle Zitate zu lesen:
„Der sächsische Landesverband hat sich in den letzten Jahren viel zu viele Schattengefechte, viel zu viele persönliche Reibereien, viel zu viele Egoismen geleistet“, resümierte die scheidende Landesvorsitzende Ernst.
Richtig wäre gewesen, daß sie als Landesvorsitzende diese "Schattengefechte..... persönliche Reibereien ... (und) Egoismen" wenn nicht massiv vorangetrieben, so doch zumindest geduldet hat. Dabei ist es für mich eine Frechheit, daß sie gerechtfertigte Kritik an der mangelnden innerparteilichen Demokratie in solcher Weise denunziert. Wer (ab Herbst 2004 erst, wohlgemerkt!) gegen das Aufstellungsverfahren zur LT-Wahl war, hat sich gegenüber der Partei absolut loyal verhalten! Da waren die Messen gesungen, von Egoismen da zu reden, ist einfach beleidigend, aber das hatte ich auch von C.E. nicht viel anders erwartet, sie hat ja ihre Schäfchen im Trockenen...
Dem Chemnitzer Landtagsabgeordneten Klaus Bartl wurden mit seiner Eröffnungsrede die Synonyme "Scherbengericht" und "Brandrede" zugestanden. Wir wollen da mal nicht vergessen, daß er es war, der in der Anhörung vor dem Wahlprüfungsausschuß dieses unsägliche "Eilenburger" Wahlverfahren vehement verteidigt hatte.
Und natürlich macht es sich gut, auf den "Beharren auf in elitären Kreisen ausgedachten, realitätsfernen Lagebeurteilungen" herumzuhacken, die innerparteilichen "Grabenkämpfe und Rivalitäten diverser Gruppen und nahezu logenartig funktionierender Zusammenschlüsse" zu geißeln, aber wenn er Roß und Reiter nicht beim Namen nennt, sind das nur lyrische Bemerkungen...
Und so werden schließlich auch Roß und Reiter brav gewählt, damit ist die linke Welt doch wieder in Ordnung! Mir kommt das immer wieder so vor wie in der SED, wo es hieß: Bloß keine unkonstruktive Kritik! Wir sind doch für den Frieden, oder?
Auch das Treffen der Kreisvorsitzenden, das sich "auf Rico Gebhardt als neuem Landeschef verständigt (hat). Und dahinter sollte sich ein Team von drei Stellvertretern versammeln - Klaus Bartl und Sebastian Scheel vor allem.Das erschien halbwegs weise. Denn Bartl, die graue Eminenz der sächsischen Linken, firmiert als Vertreter der Traditionalisten, dagegen gilt Scheel als Anhänger der aufstrebenden Jungtruppe."
Also erstens ist das schon wieder so etwas "logenartiges", und zweitens hat man mit S.S. wirklich den Bock zum Gärtner gemacht! Was daran weise sein soll, diejenigen, die maßgeblich für das jetzige Dilemma verantwortlich sind, nun noch höhere Posten zuzuschieben, verschließt sich meinem Verstand.
Oder hatte Bartl mit den "logenartige Zusammenschlüssen" etwa die IDS gemeint??? Oh! Wer ist denn unser Großmeister???
Kurz und gut, es tut wirklich weh, wie sich die Partei selbst ruiniert! Wir haben doch seit mindestens 5 Jahren darauf hingewiesen, daß die personelle Decke der Partei immer dünner wird, daß die Ämterhäufung, das Auswahlverfahren usw. nicht gut ist, jetzt stehen wir vor dem Dilemma, daß die Kandidaten für die Spitze von Partei und Fraktion mit "zweite Wahl" eher geschmeichelt sind, und dann werden diese Nieten aber immer und immer wieder gewählt! Das ist es doch, wovon "sich die Wählerinnen und Wähler (völlig zu Recht!!!) mit Grausen ab(wenden)“, um noch einmal den großen Kritiker des Volkes, die "graue Eminenz" K.B. zu zitieren, der sogar noch "Beifall für seine deutlichen Worte" bekam...
Christian B., Gehirnbesitzer
P.S.: Zu K.B. hier noch ein Auszug aus einer Mail vom Januar 2008:
"... zum schluß noch ein Brüller: Klaus Bartl (der ja wohl öfters zu schnellen Urteilen neigt) sagte bei der Anhörung des Wahlprüfungsausschusses am 18.03.2004 im Sächsischen Landtag auf die Frage, warum man sich für dieses Verfahren entschieden habe:
"Es gab meines Wissens bei den Wahlen im Jahre 1994 für den 2. Sächsischen Landtag eine Kandidatur Platz gegen Platz mit der Konsequenz, dass sich die großen Städte zu Lasten der Landkreise zusammengeschlossen haben und mehr oder weniger ein gewisses Blockwahlverfahren durchführten, Kandidaten durchreichten." genau das hat ja das Eilenburger Verfahren sicher verhindert!!!!!
Zur Erinnerung:
Bezüglich der vorderen 30 Plätze bestanden die größten Abweichungen zwischen Leipzig (6 Kandidaten) und Südwestsachsen (2 Kandidaten). Da einer dieser beiden Kandidaten der Landesgeschäftsführer ist, der sein Wirkungsfeld vor allem in Dresden hat, kann in der Region Südwestsachsen, die fast zehnmal so groß wie Leipzig ist und in der ca. 150.000 Einwohner mehr leben, nur ein einziges aus der Region stammendes MdL systematisch aktiv sein.
Zum Ausgleich wurde das "verdienstvolle" MdL S. Scheel aus seiner politischen Heimat in die Provinz verliehen, weil sich sonst wohl in LE die MdL auf die Füße getreten wären...
Freitag, 13. November 2009
Die Linke, ihre Parteitage und der Rest der Welt....
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